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Hunde helfen Menschen, sich positiv und individuell zu entwickeln. Dies schlägt sich vor allem im Verhalten, größtenteils geleitet durch Emotionen wieder. Deshalb werden Tiere, vor allem Hunde seit Langem in Therapien und in der Pädagogik erfolgreich eingesetzt. Studien ergaben, dass Heranwachsende, welche regelmäßigen Umgang mit Tieren pflegen, besser in sozialen Kompetenzen geschult werden können. Sie übernehmen z. B. Verantwortung, erfahren Empathie und können besser lernen. Die Institution Schule nimmt mehr als 80 % des Alltages der Schülerinnen und Schüler ein, sodass sie als Lern- und Lebensraum für Jugendliche immer bedeutsamer wird. Nicht nur der Erwerb des Wissens ist in der Schule ein wichtiger Aspekt, sondern auch die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schülern.
Besonders am Adalbert-Stifter-Gymnasium in Castrop-Rauxel werden die Heranwachsenden umfassend im alltäglichen Leben begleitet. Dazu gehören u. a. der Einsatz der Schulsozialarbeit sowie ein respektvoller Umgang aller Beteiligter. Ein Schulhund stellt aus den oben genannten Gründen eine sinnvolle Ergänzung dieses ganzheitlichen Ansatzes dar.
Das gesamte Schulhund-Konzept skizziert die erforderlichen Rahmenbedingungen und Regelungen.
Die Ausbildung
Schulhund und Halterin haben eine zertifizierte Ausbildung gemacht, um sicherzustellen, dass der Schulhund seinen Aufgaben im Umgang mit Kindern auch in Stresssituationen gewachsen ist (Genaueres siehe auf der Homepage von „Projekthund„).
Einsatz des Schulhundes
Die individuelle Entwicklung der Schüler kann durch einen Schulhund begünstigt werden. Der Schulhund vermittelt Geborgenheit und Unbefangenheit. Laut Studien werden Stresssymptome sofort abgebaut, wenn man einen Hund streichelt und seine Wärme spürt. Biochemische Reaktionen werden in Kraft gesetzt und beruhigen u. a. den Blutdruck und die Herzfrequenz. Seitens der Menschen entsteht ein Verantwortungsbewusstsein und auch ein Gefühl gebraucht zu werden.
a) daher fördert der Schulhund:
– das Selbstwertgefühl (Zuneigung, unkritische Bewunderung, konstante Wertschätzung, Verantwortung übernehmen, Akzeptanz, das Gefühl gebraucht zu werden),
– die Persönlichkeitsentwicklung (Körperkontakt, entspannte Interaktion, Beruhigung, Bewegung, Spontanität und Spaß erleben, Ruhe und Zufriedenheit),
– die emotionale Stabilität (Akzeptanz, Zuwendung, Bestätigung, Trost, Ermunterung, Zärtlichkeit, Freude, Abbau von Ängsten und Unsicherheit, Neuem begegnen und ausprobieren, Stabilität und Selbstsicherheit, Ermöglichung offenen emotionalen Ausdrucks)
– das Sozialverhalten (Empathie, Rücksichtnahme, Akzeptanz von Regeln und Grenzen, Zurückstellung eigener Bedürfnisse, Rücksichtnahme, Integration, Kontaktverhalten, Zuwendung, Hilfsbereitschaft, Verantwortungsgefühl, Pflichtbewusstsein),
– die soziale Integration (Geborgenheit, Erfahrung von Nähe, Erfahrung von Gemeinsamkeit, nicht alleine sein, Vertrauen und Vertrautheit, Verantwortungsbewusstsein, Aufheben sozialer Isolation, Förderung des Kontaktverhaltens und als Eisbrecher-Funktion),
– die (nonverbale) Kommunikation (soziale Nähe, initiieren von Sozialkontakten, Einsatz von Mimik und Gestik, Ausdrucksfähigkeit, Lesefähigkeit),
– die motorische und kognitive Entwicklung (Lernen über Hunde und Hundehaltung, Austausch und Gespräch, Motivation, Konzentrationsfähigkeit, zielgerichtetes Handeln, Handlungsplanung, Problemlösungsstrategien entwickeln, Analysefähigkeit),
– das Lern- und Arbeitsverhalten (Lärmprävention, Sorgfalt und Ordnung, Selbstständigkeit, Kreativität, Lern- und Anstrengungsbereitschaft, Ruhe und Entspannung, Verringerung der Aggressionsbereitschaft, Eigenverantwortung, planvolles, strukturiertes Handeln, erhöhte Steuerbarkeit, Fokussierung der Aufmerksamkeit, längere Zeit bei einer Aufgabe bleiben) sowie das Verantwortungs- und Pflegebewusstsein der Kinder.
b) dadurch unterstützt der Schulhund
In schwierigen und teilweise nicht sofort verständlichen Lern- und Bildungsprozessen kann ein Schulhund zur Verdeutlichung/ Veranschaulichung eingesetzt werden.
Dies erfolgt punktuell und zielgerichtet, immer angepasst an den Lehrplan, das Unterrichtsfach und den daraus resultierenden „Förderbedarf“ des jeweiligen Schülers. Durch die Nutzung aller Sinne in der Ausführung der Aufgabe mit dem Hund hat sich diese Vorgehensweise als sehr effektiv und nachhaltig herausgestellt.