Städtebauepochen als Ausdruck der zeitgenössischen Lebensphilosophie: Schülerinnen und Schüler des ASG besuchten die Margarethenhöhe in Essen
Am 19.11.2019 erkundeten die Schülerinnen und Schüler der beiden Geographie-Grundkurse der Q 1 mit ihren Lehrern Frau Raffel und Herrn Graw die Margarethenhöhe in Essen. Die Siedlung ist ein Beispiel für die Gartenstadtbewegung des frühen 20. Jahrhunderts, getragen von der Idee, die Vorzüge der Stadt (Infrastruktur, Kultur) mit den Vorzügen des ländlichen Raumes (Leben im Grünen) zu verbinden und deren jeweiligen Nachteile (Beengtheit, Lärm, ungesunde Lebensumstände u. a. in der Stadt sowie fehlende Infrastruktur und wenig zeitgenössische Modernität auf dem Lande) auszuschalten.
Dem Baumeister der Siedlung, Georg Metzendorf (geb. 1874) ist eine Straße auf der Margarethenhöhe gewidmet; deutlich zeigt sich hier die Anmut der Fassadengestaltung einer ersten Bauphase in der Siedlung, die zwischen 1909 und 1939 errichtet wurde.
Die Metzendorfstraße gäbe es sicherlich nicht, wenn sich nicht Margarethe Krupp für soziale Fragen im Ruhrgebiet derart engagiert hätte. Sie gründete 1906 eine Stiftung und spendete 1 Mio. Reichsmark für den Kauf des Baulandes auf der Margarethenhöhe und den anschließenden Wohnungsbau. Ihre Bedingungen an den Baumeister Metzendorf für die Finanzierung des Vorhabens lassen sich auf hygienische Bauweise, preisgünstigen Wohnraum und Familienfreundlichkeit fokussieren.
Als Dank für ihr soziales Engagement ließ die Stadt Essen 1912 zu ihren Ehren einen Brunnen auf dem Marktplatz bauen, verstehen mit dem Spruch „Grabt Schätze nicht mit dem Spaten, sucht sie in edlen Taten„.
Heute ist die Margarethenhöhe denkmalgeschützt und nach wie vor Eigentum der Margarethe-Krupp-Stiftung. Sie ist ein begehrtes Wohngebiet im Essener Süden.