Erprobungsstufe Elterninformation

Die Erprobungsstufe

Nach vierjähriger Grundschulzeit ist der Übergang zum Gymnasium ein bedeutsamer Schritt in der Schullaufbahn eines Kindes. Der Schulwechsel ist verbunden mit einer Trennung von „Vertrautem“ – vertrauter Umgebung, übersichtlichem Schulgebäude, bekannten Lehrerinnen und Lehrern, Mitschülerinnen und Mitschülern. Begleitet wird dieser Prozess aber auch von einer großen Vorfreude und Neugierde auf das „Neue“ – die erste Fremdsprache, neue Fächer, neue Lehrerinnen und Lehrer, neue Mitschülerinnen und Mitschüler, ein anderes Schulgebäude, meist ein weiterer Schulweg.

Der Wechsel zu einer anderen Schulform wird oft von positiven Erwartungen und Hoffnungen begleitet, die jedoch auch bisweilen von Eingewöhnungsschwierigkeiten überlagert werden. Eine Aufgabe der Erprobungsstufe ist es, die positive Grundhaltung nutzbar zu machen für das Einleben der Schülerin oder des Schülers in die neue Schulform, aber auch bei Schwierigkeiten Möglichkeiten zu finden, wie man diese überwinden kann.

Aufbau und Bedeutung

Die Erprobungsstufe bildet eine pädagogische Einheit, die das 5.und 6. Schuljahr umfasst. Die Schülerinnen und Schüler gehen ohne Versetzung von der Klasse 5 in die Klasse 6 über. Diese Stufe dient der Erprobung, inwieweit bei den Schülerinnen und Schülern Kräfte und Fähigkeiten entfaltet und gestärkt werden können, die für ein erfolgreiches Arbeiten im Gymnasium unerlässlich sind. Vor den Osterferien findet in der Jgst. 6 die Wahl der 2. Fremdsprache statt; am ASG ist das entweder Latein oder Französisch. Die Entscheidung hat dann bis zum Abschluss der Sekundarstufe I Bestand. Ein Informationsabend sowie Informationsmaterialien begleiten den Entscheidungsprozess.

Am Ende der Erprobungsstufe wird auch über die Eignung und somit über den Verbleib am Gymnasium entschieden.

(https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Schulformen/Gymnasium/Sek-I-G9/Erprobungsstufe/index.html)

Die Erprobungsstufenkonferenzen

Die Erprobungsstufenkonferenzen nutzen wir, um uns über die Entwicklung jeder Schülerin und jeden Schülers intensiv zu beraten. Bei auftretenden Schwierigkeiten können so Eltern frühzeitig einbezogen werden, um gemeinsam mit ihnen nach Lösungen zu suchen. Die Konferenzen finden sowohl im 5. als auch im 6. Schuljahr statt und bilden die Grundlage für die Beratung über die weitere Schullaufbahn.

Kontakte zur Grundschule

Um für die Entwicklung der Kinder gute Voraussetzungen zu schaffen, wollen wir, dass die Lehrerinnen und Lehrer der Erprobungsstufe mit denen der Grundschulen Verbindung halten. Die entsprechenden Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer werden während der beiden Jahre zu zwei Erprobungsstufenkonferenzen eingeladen.

Wie wir den Übergang von der Grundschule zum Adalbert-Stifter-Gymnasium erleichtern

  • In der großen Aula des Adalbert-Stifter-Gymnasiums findet ein Informationsabend vor dem „Tag der offenen Tür“ für die Eltern/Erziehungsberechtigten der Grundschulkinder statt. Hier erläutern wir ausführlich den gymnasialen Bildungsweg, geben Aufschluss über die Erprobungsstufe und zeigen die vielfältigen Möglichkeiten auf, die unsere Schule für unsere Schülerinnen und Schüler bereithält.
  • Der „Tag der offenen Tür“ findet nach Absprache aller weiterführenden Schulen Castrop-Rauxels Ende November oder Anfang Dezember statt, um Eltern/Erziehungsberechtigten und Kindern die Gelegenheit zu geben, einen Einblick in unser Schulleben und seine vielfältigen Aktivitäten zu gewähren und Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, Eltern/Erziehungsberechtigten, Lehrerinnen und Lehrern und der Schulleitung zu führen.
  • Die neuen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der Jahrgangsstufe 5 besuchen den Unterricht in der Jahrgangsstufe 4 der Grundschule. Hierbei können sie Einblicke in die Grundschularbeit nehmen und erste Kontakte zu ihren zukünftigen Schülerinnen und Schüler knüpfen.
  • Am Ende der Grundschulzeit findet etwa 4 Wochen vor den großen Ferien eine Aufnahmefeier statt, zu der die „Neuen“ mit ihren Eltern/Erziehungsberechtigten eingeladen werden. In diesem Rahmen lernen die Schülerinnen und Schülern ihre neuen Klassen und die zukünftigen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer
  • Bei der Klassenbildung bleiben Grundschulgruppen erhalten, es sei denn, es besteht der ausdrückliche Wunsch von Seiten der Eltern/Erziehungsberechtigten, ihr Kind in eine andere Klasse zu geben.
  • Schülerinnen und Schüler des ASG betreuen als Paten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen.
  • Zu Beginn des 5. Schuljahres wird die „Fünfer-Olympiade“ durchgeführt, bei der in einem spielerischen Wettkampf die sportlichste Klasse der Jahrgangsstufe 5 ermittelt wird.
  • Im November steht für die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 5 zur Stärkung der Klassengemeinschaft die Kennenlernfahrt mit einer Übernachtung auf dem Programm. Dazu fahren alle Schüler*innen in eine Jugendherberge nach Haltern.
  • In einer Konferenz aller in der Klasse unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer nach den Sommerferien werden Absprachen für eine gemeinsame Vorgehensweise in pädagogischen und methodischen Fragen getroffen. Solche Absprachen können z.B. die Heft- und Mappenführung, Hausaufgabenkontrolle, Einführung von Arbeitstechniken, Übung verschiedener Sozialformen und Klassenraumgestaltung betreffen.
  • Schülerinnen und Schüler der Oberstufe helfen im Rahmen der Nachmittagsbetreuung (täglich) bei Hausaufgaben oder Lernschwierigkeiten. Die Hausaufgabenbetreuung wird auch regelmäßig durch einen Lehrer / eine Lehrerin der Schule begleitet.

Das Klassenleitungsteam

Die Klassenleitung wird von einem Team übernommen, das möglichst aus einer Lehrerin und einem Lehrer besteht, um den Schülerinnen und Schülern der Erprobungsstufe in ihrem Bedürfnis nach festen Beziehungen entgegenzukommen. Dem Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin steht eine zusätzliche Stunde in der Klasse zur Verfügung, um Lernstrategien, aber auch Methoden zur Stärkung der Persönlichkeit zu vermitteln. Hinzu kommen Schwerpunkttage, die den Schülerinnen und Schülern dabei helfen sollen, ihr eigenes Mediennutzungsverhalten zu reflektieren. Fest verankert im Lehrplan der Fächer ist dabei auch die Vermittlung fachspezifischer Methoden.

 

Zusammenarbeit mit den Eltern/Erziehungsberechtigten

Wichtig für das Gelingen der Erprobungszeit ist ein enger Kontakt zwischen Lehrerinnen und Lehrern und den Eltern/Erziehungsberechtigten, der von beiden Seiten aus gepflegt werden sollte:

 

So fängt das 5. Schuljahr an

  • Die Eltern/Erziehungsberechtigten bekommen einen schriftlichen Leitfaden durch die gymnasiale Laufbahn an die Hand.
  • Die erste Klassenpflegschaftssitzung soll vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen dienen und einen Erfahrungsaustausch ermöglichen.

 

Klassenpflegschaftssitzungen

Diese Sitzungen sind das Forum der Eltern und Erziehungsberechtigten. Ein offener Austausch untereinander und mit dem Klassenleitungsteam vermittelt: Wir stehen nicht allein mit unseren Erfahrungen und Problemen.

Elternsprechtage und Lehrer*innen-Sprechstunden

Diese Gesprächsangebote von Seiten der Schule dienen dazu, Kontakte zu den Eltern/Erziehungsberechtigten der einzelnen Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Vor allem bei Schwierigkeiten können Eltern/Erziehungsberechtigte in Einzelgesprächen mit der Lehrerin oder dem Lehrer nach gemeinsamen Lösungen suchen, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Die Elternsprechtage finden immer etwa zur Mitte des jeweiligen Halbjahres statt; für individuelle Gesprächsmöglichkeiten darüber hinaus können die Eltern auch die schulische Mailadressen der Lehrerinnen und Lehrer für eine Terminanfrage nutzen.

Erprobungsstufenkoordination

Da die Erprobungsstufe eine pädagogische Einheit darstellt, kommt der Koordination der Erprobungsstufe innerhalb des Systems Schule eine wichtige Rolle zu: die Koordination der Zusammenarbeit der Klassen- und Fachlehrer*innen, die Vorbereitung und Durchführung von Konferenzen, aber auch die Unterstützung der Klassenleitungsteams bei ihrer Arbeit und der Kontakt zu den Grundschulen.

Um Übergänge zu gestalten, finden bereits erarbeitete Konzepte in Absprache aller schulischen Beteiligten ihre Anwendung, wie etwa das MSM-Konzept zur Schulung der methodischen und sozialen Kompetenzen, aber auch zur Weiterbildung im Bereich digitaler Medien.

Bei Laufbahnberatungen steht die Erprobungsstufenkoordinatorin den Eltern beratend zur Seite und stellt im Falle eines Schulwechsels den Erstkontakt zu den aufnehmenden Schulen her. Sie ist die Schnittstelle zwischen Klassen- und Schulleitung.